BIG 3.0: Gelungene Abschlussfeier

von links A. Gondek (Integrationsbeauftragte, Stadt Pforzheim), U. Mattes, K. Gotsch, D. Winter (Familienzentrum Au), I. Gürke (Stadt Pforzheim), A. Pieroth (Familienzentrum Au), K. Meyer und E. Fast (Q-Prints&Service)
Gelungene Abschlussveranstaltung des ganzheitlichen Integrationsprojekts BIG 3.0
Wie kann man Migrantinnen und deren Familien am besten erreichen? Welche Angebote sind für ihren Integrationsweg geeignet und sinnvoll? Kurz: Wie schaffen wir es, dass das Ankommen hier in Deutschland und speziell in Pforzheim gelingt? Im Projekt BIG 3.0 - was für Bildung, Integration und gesellschaftliche Teilhabe steht - sollen genau hierfür Antworten gefunden werden und mehr als 50 Frauen und Männer waren zur Abschlussveranstaltung am 23. November ins Kulturhaus Osterfeld gekommen, um sich die Ergebnisse aus über sechs Jahren Projektlaufzeit vorstellen zu lassen. Nach einem kurzen Grußwort von Bürgermeister Frank Fillbrunn stellte Anita Gondek, Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim, das Projekt vor: Im Fokus stehen Frauen aus Drittstaaten, deren Integration durch besondere Hindernisse wie Analphabetentum, geringe Schulbindung, Traumata und familiäre Belastungen erschwert wird. Im Projektverbund aus Stadtverwaltung, Familienzentrum Au und Q-Prints&Service gGmbH gibt es deshalb ein umfassendes Angebot, um die Frauen auf ihrem Weg zu gesellschaftlicher und beruflicher Teilhabe zu unterstützen. Es umfasst Informationsveranstaltungen, migrationsspezifische Beratung, sozialpädagogische Begleitung, Sprachkurse, Lernassistenz, Hilfe bei Übersetzungen und Anschlusskurse in den Bereichen Kompetenzfeststellung, Arbeiten in Deutschland, Teamwork und Einzelcoaching. Begleitend dazu wird eine Kinderbetreuung angeboten, um vielen Frauen eine Teilnahme überhaupt erst zu ermöglichen.
Wie wichtig diese Verzahnung der Angebote ist wurde auch während der Abschlussveranstaltung deutlich, als die beteiligten Institutionen Familienzentrum Au mit Anne Pieroth, Katharina Gotsch und Gona Hussein sowie Q-Prints&Service mit Katharina Meyer, Elena Fast und Martina Fromm und im Anschluss mehrere Teilnehmerinnen zu Wort kamen und ihre Sicht auf das Projekt äußern konnten. „Für mich ist an BIG wichtig, dass es eine Kinderbetreuung gibt und dass der Kurs nichts kostet. Und die kostenlose Fahrkarte macht mich mobiler“ führte die Teilnehmerin Fadia Hassan aus Syrien aus, die seit 2015 in Pforzheim lebt. Sie hat in ihrem Heimatland eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und möchte hier in Deutschland eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen. Auch Olha Vynohradova profitiert von Projekt BIG, von dem sie über eine Freundin erfahren hat: „Ich habe über eine Freundin davon erfahren und werde bei BIG unterstützt, weiter Deutsch zu lernen. Mein Ziel ist es als Buchhalterin zu arbeiten. Das habe ich in der Ukraine gelernt.“ Sie ist vor sieben Monaten aus der Ukraine nach Pforzheim gekommen und besucht sowohl einen Integrationskurs als auch BIG. Dies sind nur zwei Einzelfälle von insgesamt 600 Personen aus 19 Nationen, die mit BIG 3.0 erreicht werden konnten. Sie berichten den Beteiligten immer wieder, wie wichtig der ganzheitliche Ansatz der Hand in Hand arbeitenden Akteure für sie ist, um sie auf ihrem Weg zu gesellschaftlicher und beruflicher Teilhabe zu unterstützen.
Das aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) im Bereich „Integration von Drittstaatsangehörigen und legale Migration“, dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) sowie aus Mitteln der Stadt Pforzheim kofinanzierte Projekt BIG geht nach mehr als sechs Jahren Laufzeit am 31.12.2022 zu Ende. Auf Grund des großen Zuspruchs der Zielgruppe hoffen die Beteiligten auf eine Weiterbewilligung ab 2023, was auch mit Blick auf die aktuellen Einwohnerzahlen sinnvoll erscheint. Denn obwohl die Gesamteinwohnerzahl aktuell rückläufig ist, steigt die Zahl der Ausländer und der Menschen mit Migrationshintergrund weiter stetig an.
BIG 3.0: Jetzt mitmachen!
Mit dem Projekt "BIG 3.0: Bildung – Integration – Gesellschaftliche Teilhabe" will die Stadt Pforzheim zusammen mit ihren Kooperationspartnern Frauen auf ihrem Integrationsweg unterstützen. Anita Gondek, Projektleiterin BIG 3.0 und Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim, erklärt in diesem Video, für was BIG 3.0 steht. Sie erläutert die Ziele des Projekts und gibt einen Gesamtüberblick über die unterschiedlichen Angebote.
Projektziel
Unter den Zugewanderten, die jährlich nach Deutschland kommen, sind ca. 50 % Frauen. Ihre Integration ist genauso wichtig wie die der Männer – sie gestaltet sich jedoch komplizierter. Denn die Frauen übernehmen in der Regel die Erziehung ihrer Kinder, die Versorgung des Haushalts und sind für die Versorgung des Familienverbandes zuständig.
Mit dem Projekt BIG 3.0 will die Stadt Pforzheim zusammen mit den Kooperationspartnern Q-Prints & Service gGmbH und Familienzentrum Au mit geeigneten Maßnahmen diese Frauen auf ihrem Integrationsweg unterstützen.
Zielgruppe
Das Projekt richtet sich an Migrantinnen aus Drittstaaten, die sich rechtmäßig und dauerhaft in Deutschland aufhalten. Im Fokus stehen dabei Frauen, deren Integration durch besondere Hindernisse, wie unter anderem Analphabetentum, geringe Schulbildung, Traumatisierung sowie familiäre Belastungen, erschwert wird.
Projektpartner
Das Projekt wird unter der Federführung der Integrationsbeauftragten der Stadt Pforzheim im Verbund mit dem Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger Q-Prints & Service gGmbH und dem Familienzentrum Au e.V. umgesetzt.
Fördergeber
Das Projekt wird aus Mitteln des europäischen Asyl-, Migrations- und Integrations-Fonds (AMIF) im Bereich „Integration von Drittstaatsangehörigen und legale Migration“, dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) sowie aus Mitteln der Stadt Pforzheim kofinanziert.
Kursinformationen
BIG 3.0 Aufbaukurs
- Der BIG 3.0 Aufbaukurs besteht aus
- einem Deutschkurs durch das Familienzentrum Au sowie
- einem Kompetenz- und Orientierungstraining durch Q-Prints & Service gGmbH
- Arbeiten in Deutschland
- Kompetenzfeststellung
- Teamwerk
- Peer-Education
- Der Kurs ist kostenlos
- Kinderbetreuung für Kleinkinder vor Ort
- Kursort: bitte nachfragen
Aktuelle Termine:
- Aufbaukurs 7+8 : 10.01.2022 – 14.04.2022
- Aufbaukurs 9+10 : 19.04.2022 – 29.07.2022
Der BIG-Kurs findet an drei Tagen pro Woche von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr statt:
- Mo./Mi./Fr. oder
- Di./Do./Fr.
Weitere Informationen und Anmeldung: Frau Elena Fast (Kontaktdaten siehe unten)
BIG 3.0 Vorkurs
- Der BIG 3.0 Vorkurs besteht aus
- Deutschunterricht
- Alphabetisierung
- Lernen lernen für Frauen mit geringer Schulerfahrung
- Der Kurs ist kostenlos
- Kinderbetreuung für Kleinkinder vor Ort
- Kursort: Familienzentrum Au, Calwer Str. 2-6
Aktuelle Termine:
Montag, Mittwoch und Freitag von 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr
Einstieg in den Kurs ist laufend möglich.
Weitere Informationen und Anmeldung: Frau Anne Pieroth (Kontaktdaten siehe unten) und in der Beratung des Familienzentrum Au, immer Mittwoch von 10:00 Uhr - 12:00 Uhr.
Weitere Angebote in BIG 3.0
Termine werden zeitnah bekanntgegeben.
Organisiert durch Stadt Pforzheim – Integrationsbeauftragte
- Informationsveranstaltungen
- Fachtag zum Abschluss des Projektes am Mittwoch, den 28. September 2022, um 09:00 Uhr bis ca. 13:00 Uhr
Organisiert durch Familienzentrum Au
- Vorkurs: Für nicht alphabetisierte Frauen
- „Deutsch Korrekt“: Sprachtraining für besseres Deutsch
- Lernassistenz: Begleitend zu Vor- und Aufbaukursen
In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Pforzheim Enzkreis
- Traumaedukation Mind Spring
Organisiert durch Q-Prints & Service gGmbH
- Einzelcoaching: Stärkung der Frauen und Entwicklung von Perspektiven durch z.B. Reflektion der Erfolge
Corona: Ein Impfaufruf von zwei Ärzten
In diesem Video hören Sie einen Corona-Impfaufruf von zwei Experten: Frau Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamtes Pforzheim-Enzkreis und Herr Dr. Felix Schumacher, Chefarzt der Intensiv- und Notfallmedizin im Helios Klinikum Pforzheim.
Dieses Video wurde im Rahmen des Projekts „BIG 3.0: Bildung – Integration – Gesellschaftliche Teilhabe“ erstellt und wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) und des Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) kofinanziert.